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Fazit

Die beiden ersten Arbeitstage zu Hause sind bereits durch. Die Wäsche ist am trocknen und einzelne Sachen harren darauf, versorgt zu werden. Das Dachzelt und der Grill muss auch noch geputzt werden. Wars das schon? Ja und nein. Die Reise ist definitiv vorbei, das ist Fakt. Die Bilder vom Start und Zieleinlauf werden nächste Woche noch versendet. Daher werdet ihr hier nochmals etwas zu sehen bekommen. Damit können wir den Schluss noch etwas hinauszögern. Etwas so, wie bei einem ellenlangen Abspann nach einem Film. Zeit dazu sich ein paar Gedanken zum Ganzen zu machen.

 

Nochmals eine Tour in diesem Stil machen?

Ich weiss nicht. Sag niemals nie. Vorläufig bin ich aber der Meinung eher nein. Wahrscheinlicher wäre es nachhaltiger auf eigene Faust mit einer Woche mehr Zeit so etwas zu machen. Unterwegs blieb sehr viel links liegen, weil einfach Kilometer gemacht werden mussten. Ich weiss, auch mit zwei Monaten hat man zu wenig Zeit dafür. Die Kosten für die eher schlanke Organisation sind mit 840 Euro hoch. das Geld besser vorab in einen neuen Zündverteiler investieren....

Aufgewogen haben dies all die schönen Kontakte, welche sich auf der Reise ergeben haben. Das Zelten mit den schwedischen Jungs in Russland, die tiefgründigen Gespräche mit Bier im HotPot mit den Nordlichtern aus Nordfriesland oder die spontane Hilfe an dem schwäbischen Paar mit dem am Wasserkreislauf kollabierenden Mercedes, sind unvergesslich. Das hat man leider nicht, wenn man alleine unterwegs ist.

Trotzdem hat mich das gemeinsame Hinterherrennen zu Roadbook-Aufgaben oder das kollektive sich zum Narren machen gestört. Ich weiss nicht, wie sich das Ganze entwickelt hätte, wenn wir von Anfang an mit dabei gewesen wären. Vielleicht wäre es uns leichter gefallen.

 

Nachhaltigkeit?

Die Erinnerungen und Erlebnisse verblassen sicher nicht so schnell. Wer kann von sich behaupten, in Murmansk gewesen zu sein? Und dies noch mit dem eigenen Auto? Diese Eindrücke bleiben bestimmt. Nachhaltigkeit in Bezug auf Ökologie ist natürlich nicht wirklich gegeben. Insgesamt wurde über 1,6 Mio. Kilometer gefahren. Bei vorsichtig eingesetzten 8l/100km ergibt das ein Spritverbrauch von über 132'000 Liter Treibstoff mit über 20 jährigen Autos. Die Umwelt wird nicht gerade jubeln. Da ist es nur eine Randnotiz, dass einer der Charitie-Partner die Organisation Deepwave zum Schutz der Meere mit dabei ist und einen kurzen Abriss über das Plastik im Meer und deren Gefahr gemacht hatte. Der Verbrauch an Plastikgeschirr und -becher auf der Tour war dann aber immens. Wollte man an der zweiten Party in Estland den Bierbecher wieder auffüllen lassen, haben sie den entgegengenommen, wegeschmissen und einen neuen genommen. Das läuft heute leider auch unter Nachhaltigkeit.

 

Was passiert mit dem Volvo?

Naja, ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht. Mit dieser Kriegsbemalung wird er sich nicht so einfach verkaufen lassen. Leider steht doch einiges an Reparaturen an. Der Auspuff hat ein Loch, der Motor bläut ein bisschen beim Starten und auch der Zustand der Bremsen ist zu überprüfen. Zu Schluss machte sich eine verzogene Bremsscheibe bemerkbar. Der Blinker geht ab und zu nicht oder der Mikroschalter im Automatikgetriebe gibt den Anlasser nicht frei. Der ABS-Sensor gibt eine Fehlfunktion ab oder die Tachobeleuchtung funktioniert nicht überall. Von der Klimaanlage haben wir noch gar nicht gesprochen.  Ich werde ihn wahrscheinlich einfach noch fahren bis die MFK abläuft und dann stilllegen.