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Schweden

Welcher Knallfrosch heute Morgen um viertel ab sechs mit dem leeren Lastwagen mit einem Affenzahn an unserem Nachtquartier vorbeigefahren ist, wissen wir nicht. Nur dass er drei Minuten später mit unverminderter Geschwindigkeit wieder über die Schotterpiste zurück gefahren ist und wir endgültig wach waren. Zum Glück. Nachdem es gestern Abend leicht geregnet hatte (ist ideal, da es automatisch weniger Mücken hat), konnten wir das Zelt trocken zusammenlegen.

Ein paar Minuten Fahrzeit später richteten wir an einem See unser Frühstück. Wunderbare Aussicht und wenn nicht gerade ein Güterzug vorbei gefahren ist, eine unheimliche Ruhe. Im Campingplatz hinter uns war vor sieben Uhr noch Nachtruhe.

Frühstück am See, selbstverständlich mit Kalles Kaviaraufstrich
Frühstück am See, selbstverständlich mit Kalles Kaviaraufstrich
Zusammen mit der Glocke des Bahnübergangs ein höllischer Lärm um sieben Uhr in der Frühe
Zusammen mit der Glocke des Bahnübergangs ein höllischer Lärm um sieben Uhr in der Frühe

Einsetzender Regen vertreib uns ins Auto zurück. Wir haben uns entschieden, wiederum ein grosses Stück durch zufahren. Über weite Strecken ist es sehr eintönig, trotzdem wurde es eigentlich nicht langweilig. Die Festplatte mit den 100'000 Titel brachte doch einiges verloren geglaubte Liedgut zum Vorschein.

In Östersund wollten wir auf einem aufgelassenen Flugplatz ein paar Flieger schauen. Leider öffnet dieses erst am Montag. Dafür erhielten wir eine private Führung im Museum der dort stationierten Garnison. Die Geschichte über mehrere tausend erfrorenen Soldaten im 17. Jahrhundert bis zum kalten Krieg wurde uns eindrücklich erläutert. Während dem Krieg schickten die neutralen Schweden jeweils eine Herde Rentiere nach Norwegen über die Grenze und Agenten oder gefangene Alliierte wurden getarnt mit einem Rentierfell zusammen mit der Herde wieder über die Grenze geholt. Manchmal haben wir uns aufgrund des beiderseits nicht besonders hochstehenden Englisch auf die schriftlichen Texte verlegt. Zum Lesen ist das Schwedisch wie das Berndeutsch....

Unterwegs hatten wir schon diverse Tiere gesehen. Vor allem Rehe und tote Dachse auf der Strasse. Einmal rannte ein Elch über die Strasse. Aber zum Fotografieren waren wir einfach zu langsam. Die erste Rentierherde war aber nicht besonders an uns interessiert und blieb wo sie war.

Ah, und Wildgänse hat es auch.

Weil es den ganzen Tag geregnet hatte, entschlossen wir uns, in einer gedeckten Unterkunft zu übernachten. Damit können wir das Zelt eingepackt lassen und wir konnten nach über zwei Tagen wieder einmal duschen. Unser Ziel war Lulea, unterwegs fanden wir spontan das Hotel Polar in Älvsbyn. Das passte, sogar das IPA-Bier kostete an der Bar nur ca CHF 7.00.

Morgen wollen wir in Richtung Rovaniemi fahren. Mal schauen wie weit wir kommen.